Montag, 13. Januar 2014

[Zigarren] Feuchteregler für Humidore(Eigenbau)

Wer öfters Zigarren raucht, wird sicherlich einen Humidor besitzen. Und jeder, der einen Humidor hat, kennt das Problem, dass die Luftfeuchtigkeit relativ konstant gehalten werden soll. Nun gibt es dafür zwei Möglichkeiten: Passive Befeuchter und aktive. Passive haben natürlich den Nachteil, dass sie nicht steuerbar sind. Aktive haben den Nachteil, dass sie recht teuer sind. Nun habe ich mir gedacht, dass man letztere auch selbst bauen kann. Da das ganze nur ein simpler Zweipunktregler mit Hysterese ist, kommt man da auch mit wenigen, günstigen Bauteilen aus. Das teuerste ist der Feuchtesensor(Honeywell HIH 5030), den man bei Völkner Elektronik für rund 15€ bestellen kann. Der Rest sind ein paar Widerstände, 2 Dioden, ein Operationsverstärker, ein Transistor, ein Spannungsregler und ein Relais. Die Bauteile sind folgende:
  • Sensor Honeywell HIH 5030
  • Widerstand 1 Megaohm
  • Widerstand 10 Kiloohm
  • Widerstand 4,7 Kiloohm
  • 2 mal Diode 1n4007
  • Spannungsregler 7805
  • Transistor BC547
  • Operationsverstärker TS912, eventuell geht auch ein LM358
  • 1 Relais für 5V Spulenspannung (z.B.Tainbo HR-4102-L-05V)
  • Poti 50k linear, besser noch: Spindeltrimmer
Und hier der Schaltplan:

Der ist denke ich mal recht einfach und selbsterklärend. Die Widerstände teilen sich wie folgt auf:
1 Megaohm zwischen Ausgang des OPV und invertierendem Eingang.
10 Kiloohm zwischen invertierendem Eingang und Sensorausgang.
4,7 Kiloohm zwischen Ausgang des OPV und Basis des Transistors.

Zur Einstellung des Schaltpunktes gilt: Die Spannung des Sensors hängt von der Luftfeuchtigkeit und der Versorgungsspanung ab, die genaue Berechnung steht im Datenblatt. Da die stabilisiert ist, kann man für 70% relative Feuchte das ganze auf 2,8V einstellen. 100% RLF wären 3,3V Ausgangsspannung. Allerdings wird der Sensor zerstört, wenn sich Kondenswasser bildet.
Zum Schluss folgt noch ein Foto der fertigen Platine, aufgebaut auf Lochraster. Allerdings ist auf dem Foto noch ein Fehler. Die beiden Widerstände gehören eigentlich eine Position nach links.


Mit dem Relais wird ein Lüfter gesteuert. Dieser pustet Luft über ein Gefäß mit Wasser und verteilt dann die feuchte Luft über eine doppelte Rückwand mit Ausfräsungen im Humidor. Ein Bild hiervon folgt noch. Die Konstruktion ist noch verbesserungsähig, die Verdunstungsleistung ist eher mäßig. Eine Luftführung und/oder ein grobes Vlies werden sicherlich helfen.
Für Marc Andre wäre der Sensor sicher nicht präzise genug. Aber um es mit seinen Worten zu sagen: Was nützt es auf das Zehntel Prozent genau zu messen, wenn die Messwerte selbst nicht im gesamten Humidor gleich sind?
Und am Schluss noch ein Wort zum Sensor: Da der sehr klein ist, kann er überall im Humidor unauffällig platziert werden. Allerdings sollte man darauf achten, dass er nicht im Luftstrom des Befeuchters liegt. Und da noch eine Hälfte des Doppel-OPV frei ist, kann man bei Bedarf mit dem zweiten noch einen nichtinvertierenden Verstärker bauen, der den Messwert auf einem Drehspulinstrument anzeigt.

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